Der Dachboden

Auf dem Dachboden gab es insgesamt 4 Gesindekammern für Knechte und Mägde. Diese Kammern hatten Fenster zu den Giebelseiten hin. Immerhin gab es wegen der Schornsteine die Möglichkeit, einen Ofen anzuschließen. Zwischen den Kammern war ein durch eine Bretterwand abgeteilter Speicher und der Trockenboden für die Wäsche.

Am Gebälk waren deutlich Fraßspuren von Holzschädlingen festzustellen, die nach Aussage der Vorbesitzer und eines Gutachters jedoch erfolgreich bekämpft worden waren. Allerdings waren Teile des Dachstuhls nachträglich ausgebessert bzw. verstärkt worden.



In den Jahren nach 1960 wurde der Dachboden zur Obergeschosswohnung zugeschlagen und die damaligen Mieter bekamen die Erlaubnis, die Dachkammern für ihre Kinder auszubauen. Sie wurden mit Steinwolle gedämmt und teilweise mit Profilbrettern verkleidet. Vorher war in den Kammern die Decke nur mit Lehmschlag gedämmt und die Seiten lediglich mit verputzten Schilfmatten versehen: Im Sommer war es heiß und im Winter kalt. Die Räucherkammer wurde von außen dekorativ aufgewertet. Über eine Leiter konnte der Schornsteinfeger zum Spitzboden hinaufsteigen. Dort lagen unterschiedlich breite und lange Bretter und auch alte Schütten der Ackerwagen als Laufstege. Die Ziegel waren aus Beton und teilweise mit Mörtel verstrichen. Die Ziegeln waren nach 100 Jahren zwar noch dicht, konnten jedoch wegen ihrer Brüchigkeit von außen nicht mehr betreten werden. Es gab zum Austausch nur noch wenige Reserveziegel.